Chef des Bundeskanzleramts zu Besuch bei INTERKULTUR
Günter Titsch (l.) und Helge Braun | Foto: Roger Schmidt
Prof. Dr. Helge Braun würdigt die völkerverbindende Arbeit der Kulturorganisation
Prof. Dr. Helge Braun, MdB, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, traf sich am Montag im Organisationsbüro von INTERKULTUR mit Präsident Günter Titsch und 30 interessierten Gästen zum gemeinsamen Austausch über die Bedeutung der internationalen und interkulturellen Zusammenarbeit.
Zu Beginn des Gesprächs gab Prof. Braun einen Überblick über die aktuellen politischen Herausforderungen in den internationalen Beziehungen: Westbindung und NATO seien nicht mehr so selbstverständlich wie in früheren Jahren, die Politik habe es tagtäglich mit neuen, nicht vorhersehbaren Herausforderungen zu tun. Er erinnerte in diesem Zusammenhang unter anderem an den bevorstehenden Brexit, drohenden Protektionismus in der Wirtschaftspolitik, die aktuelle Migrationsherausforderung in Europa sowie die Debatten um Bundeswehreinsätze im Ausland. Dabei verwies er immer wieder auf die Notwendigkeit eines intensiven globalen Austauschs und einer überstaatlichen Zusammenarbeit.
Die international erfahrenen Gastgeber um Günter Titsch nahmen in diesem Zusammenhang die Gelegenheit wahr, Prof. Braun über die besondere Form der Friedenspolitik zu informieren, die INTERKULTUR unter dem Motto „Singing together brings nations together“ seit nunmehr 30 Jahren mit seinen internationalen und interkulturellen Chorveranstaltungen vorantreibt. Bereits einige Kennzahlen verdeutlichen den Umfang dieses Engagements: 208 Veranstaltungen in 25 Ländern seit 1988 mit 9.591 Chören und 416.573 Teilnehmern aus 105 Nationen. Dazu ein Netzwerk von 137 Einrichtungen von INTERKULTUR-Repräsentanten in 64 Ländern, das World Choir Council mit seinen 116 Mitgliedern aus 88 Nationen – die weltumspannende Arbeit von INTERKULTUR spiegelt in ganz besonderer Weise die Chancen einer internationalen Zusammenarbeit wider.
Präsident Titsch wies im weiteren Verlauf des Gesprächs mit Minister Braun darauf hin, dass die Arbeit von INTERKULTUR stark von der Politik abhängig sei, wie insbesondere die vergangenen World Choir Games in Russland (2016), Südafrika (2018) und China (2004 und 2010) beispielhaft gezeigt hätten. Er vermittelte in diesem Zusammenhang auch die vielfältigen Herausforderungen seiner Organisation im politischen Spannungsfeld, etwa bei der Erteilung von Visa für die internationalen Teilnehmerchöre.
Prof. Braun, als einer der engsten Berater von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in alle Fragen der Regierungspolitik eng eingebunden, zeigte sich beeindruckt von den Ausführungen des INTERKULTUR-Präsidenten und der grenzüberschreitenden Arbeit seiner Kulturorganisation, deren Botschaft „Singing together brings nations together“ er nun mit in die Bundeshauptstadt Berlin trägt.